Schluss mit lustig

Work-Life-Balance, eine absehbar gute Karriere und vernünftiges Einkommen, Verantwortung und jede Menge Möglichkeiten sich fachlich zu entwickeln und persönlich zu entfalten. Das Ganze gefälligst mit Spaß. Zielgruppen wollen eine Menge.

These: Arbeitgeber sollten aufhören, Bedürfnisse zu befriedigen. Ihre Verantwortung liegt im Aufzeigen von Möglichkeiten. UND Grenzen.

Übersetzt man das, was junge Menschen als Anforderung an ihren Berufsweg beschreiben, in die Praxis der Personalarbeit, so sollte man sich kümmern um:

  • Flexible Arbeitszeiten
  • Gesundheitsmanagement
  • Gesunde und abwechslungsreiche Kantinenkost
  • Wasser und Obst kostenlos
  • Sportgruppen
  • Überdurchschnittliche Vergütung
  • Zuschüsse für den ÖPNV, Fitnessstudios etc.
  • Freiräume für eigenständiges Arbeiten und Entscheiden
  • Weiterbildungsangebote unterschiedlichster Coleur
  • Vielleicht etwas Coaching
  • Eine Führungsmannschaft, die sich kümmert
  • Einen Kicker, der stets verfügbar ist
  • Eine Ausstattung, die Spaß macht, idealerwiese mit einem „i“ davor
  • etc.

Nicht, dass es falsch wäre, sich dieser Dinge anzunehmen. Auch nicht verkehrt, dass sich junge Menschen all das und mehr wünschen. Eher naheliegend. Nur stöhnen Arbeitgeber häufig, dass ihre Zielgruppen sie vor immer größere Herausforderungen stellen. Ein mitunter auch hausgemachtes Problem?

Wer fragt, bekommt keine Antworten. Sondern eine Wunschliste. Und wer sie abarbeitet, verzerrt die Realität.

Mit anderen Worten: Manchmal wird zu viel auf die Wunschliste der Zielgruppen geschaut. Und zu wenig auf das durch Arbeitgeber leistbare. Mit dem Ergebnis, dass damit die Erwartungshaltung der Wünschenden weiter gesteigert wird.

Es sollte mal wieder klar gestellt werden, dass es um einen Job geht. Und einen Job, den muss man zunächst einmal ausüben, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ja, das MUSS man. Oder, wie es der vermeindliche Dr. h.c. Erich Hoffmann* auf dem diesjährigen Hoffest von HR Pepper lautstark zum Ausdruck brachte: Lernt leiden, ohne zu klagen.

Gerade mit Blick auf junge Menschen, die ja offenkundig nach Orientierung suchen, liegt hier eine große Verantwortung – und Chance. Denn im Zuge der beruflichen Initialisierung braucht es Vorbilder. Wer, wenn nicht Arbeitgeber, kann ein realistisches Bild davon vermitteln, was geht, und was eben nicht. Anders gesagt: Kante zeigen. An Schulen, in den Hörsälen, auf Messen, in der medialen Kommunikation.

Oder wie sehen Sie das?

Quelle: YouTube Kanal von HR Pepper, Website von HR Pepper
*Danke an dieser Stelle für den erfrischenden Seitensprung auf die anarchische Seire der HR-Beratung, eine tolle Inszenierung! Auch deshalb, weil immer auch etwas Wahrheit darin steckt.

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