Seit Jahren fragen wir nach der Attraktivität eines Arbeitsplatzes: Ist die Tätigkeit herausfordernd? Das Arbeitsumfeld inspirierend? Das Arbeitsverhältnis als Ganzes lohnend? Und lesen später immer wieder dieselben Antworten.
These: Wer aufhört zu fragen und anfängt zuzuhören, entdeckt Unterscheidungsmerkmale.
Bemüht man den Volksmund so heißt es, es gäbe keine blöden Fragen. Nur blöde Antworten. Das sehe ich nicht so. Wer pauschal fragt, bekommt immer dasselbe zu hören. Das bedeutet nicht, dass das Gesagte in Fokusgruppen oder Einzelinterviews falsch sei. Aber im schlimmsten Fall ist es unbrauchbar.
Zu oft fragen wir Arbeitsverhältnisse ab. Dabei sollten wir Emotionen auf den Grund gehen. Immer wieder höre ich, dass man wegen der Tätigkeit oder des Gehalts kommt, aber wegen der Menschen bleibt. Oder geht. Viele Kündigungen werden nicht gegenüber dem Unternehmen ausgesprochen, sondern gegenüber dem direkten Vorgesetzten.
Arbeit ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Daher sollten wir mit Menschen sprechen. Statt nach dem „Betriebsklima“ zu fragen, kann man die Teilnehmer auch über ein „Highlight“ aus der eigenen Jobhistorie berichten lassen. Völlig offen, welchen thematischen Bezug es haben wird. Ich habe in solchen Situationen Augen leuchten sehen und Dinge gehört, die weit über ein „kollegiales Verhalten“ oder ein „starkes Team“ hinausgehen.
Der Mensch macht den Unterschied. Das Produkt, die Marke, die Tätigkeit und erst recht die Vergütung runden das Bild nur ab. Es braucht Zuhör- statt Befragungskonzepte für einen emotionalen Zugang, um stereotype Antworten zu vermeiden und differenzierende Merkmale zu identifizieren.
Oder wie sehen Sie das?
Bildquelle: dasgehirn.info
Absolut richtig: Es geht immer um Menschen. Und um Emotionen. Wie viele Menschen gibt es, die an einer Stelle hängen, weil sie die Menschen drum herum so mögen!? Jeder kennt es auch von sich selbst: Früher, in der Schule, da gab es Lehrer, für die haben wir die Hausaufgaben gerne gemacht, war aufmerksam und engagiert. Weil wir sie so mochten. Und zum Thema „Fragen“ fällt mir noch ein: Die Qualität Deiner Fragen, bestimmt die Qualität Deines Lebens 😉